18.9. – 7.10.2020
Die Fähre nach Bastia ist nur zu einem Bruchteil gefüllt. Korsika ist vor einigen Tagen zum Corona Risikogebiet erklärt wurden. Auf der Insel selbst spürt man dies nicht. Maske nur, wenn es unbedingt sein muss. Wir lassen Bastia links liegen und fahren gleich Richtung Norden. Den ersten Stellplatz erreichen wir nach einer Stunde auf einer Holperpiste in der Nähe von Maccinagio. Bei einem ersten Inselspaziergang entdecken wir eine kleine sandige Badebucht, in der wir beinahe die Zeit vergessen. Die erste Nacht verbringen wir am Strand. Am nächsten Morgen interessiert sich kurz ein Ranger mit durchgeladenem Gewehr für uns. Wir frühstücken trotzdem in Ruhe weiter, packen dann unsere Sachen, denn für die Mittagszeit haben wir uns mit Frank, Annett und ihren Kindern zum Mittagessen verabredet. Für die 70 km benötigen wir 2 Stunden, besser wird das Tempo auch die nächsten Tage nicht. Schuld daran sind nicht nur unsere 88 PS, sondern vor allem die kurvenreichen, schmalen, von etlichen Schikanen und Fussgängerüberwegen durchzogenen Straßen. Wir sind trotzdem pünktlich und den Rest des Tages bis zu ihrer Fährabfahrt verbringen wir zusammen. Wir sammeln nützliche Informationen und geben nicht mehr benötigtes Material mit nach Sachsen.
Am Abend finden wir einen herrlichen Stellplatz, hoch oben am Rand des Desert des Agriates, einer Wüste aus Stein und Fels.
Am ersten Sonntag auf Korsika starten wir mit einer Wanderung. Startpunkt ist das noch bewohnte und bewirtschaftete Kloster des Johannesordens in Cobara. Zu Beginn geraten wir gleich in einen Gottesdienst. Wir verstehen kein Wort, aber die Gesänge und die Atmosphäre vermitteln das Gefühl der Zugehörigkeit. Weiter geht’s zu Fuss ins Künstlerdorf Pigna, nach San Antonino und über den Hausberg des Klosters zurück zum Camper. Den Abend verbringen wir am Strand von Algajola mit einem Abstecher zu polyphonen korsischen Gesängen in der ortseigenen Kirche. Und wie so oft, wussten wir am Morgen nicht, was uns den Tag über erwartet, auf welche Überraschungen wir gespannt sein dürfen und wo wir die Nacht verbringen werden. Dies macht das individuelle Reisen so reizvoll und spannend.
Die nächsten beiden Tage verbringen wir im Fangotal, aus dem der gleichnamige Fluss zahllose kleine und große Wasserplanschbecken für Kleine und Große heraus gespült hat. Wieder können wir unter den schönsten Stellplätzen uns den Besten heraus suchen, direkt am Fluss. Wir nutzen die Tage zu Flusswanderungen und zum Baden in den klaren Gumpen.
Dann geht’s weiter die Küstenstraße südwärts. Durch die Enge der Straßen gibt es kaum einen öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen. Sie wären oft ein Verkehrshindernis, einzig zwei Bahnlinien sorgen für ein wenig Ökoverkehr. Die Westküste mit ihren roten Felsen ist spektakulär und bietet in jeder neuen Bucht neue Ausblicke, so auch die zum Weltnaturerbe zählende Calanche. Es sind die Felsformationen, die von der Natur so kreativ gestaltet wurden, dass bizzare Formen entstanden und einem Jedem ist die Interpretation frei gestellt.
Auf Grund der Wetterprognosen für den nächsten Tag beschließen wir am Abend des Tages ins Inselinnere zu fahren, um von Lozzi aus den mit 2704 m höchsten Berg Korsikas, den Monte Cinto zu besteigen. Am Rand eines Stausees finden wir einen netten Parkplatz. Am nächsten Morgen mit Sonnenaufgang weckt uns das Handy. Die Sonne scheint, wir packen die Rucksäcke für den Aufstieg, 1600 m hoch und wieder runter. Der Weg ist nur mit Steinmännlein markiert und wir verbringen einen beträchtlichen Teil des 5 stündigen Aufstiegs mit Wegsuche. Es ist schon Nachmittag, als wir den Gipfel erreichen. Von Westen ziehen Wolken herein. Der Abstieg ist ähnlich beschwerlich. 1000 Höhenmeter nur Geröll und Blockkletterei. Wirklich schön ist der Gipfel und der Weg nicht, ganz zu schweigen von der miserablen Markierung. Nach 10 Stunden holt uns der Regen doch noch ein. Wir erleben ein herrliches Wechselspiel von Sonne und Regen und Regenbögen. Dann erreichen wir unseren Camper, gönnen uns noch eine Dusche und fallen müde auf die 120 cm breite Liegefläche. Die Nacht wird stürmisch und regnerisch. Das gleiche Wetter haben wir auch am nächsten Tag.
In Korsika sind Tiere Freigänger, so ist es keine Seltenheit Ziegen, Kühen, Pferden oder Schweinen zu begegnen.
Solche Steinmännlein weisen uns den Weg
Wir fahren weiter nach Corte, schauen uns die einzige Unistadt Korsikas an und planen unsere Tour ins Restonica Tal. Wir schlafen direkt an der alten Zitadelle.
Die korsische Küche ist einmalig 😉
Am nächsten Morgen ist es wolkenlos, aber kühl. Wir starten recht früh und machen uns auf ins enge Tal, mit uns auch ein paar andere Camper und PKW mit Sommerreifen. Weit kamen diese nicht, denn der Niederschlag der vergangenen Nacht hat sich ab 1000 m Seehöhe in Schnee verwandelt. Wir fahren weiter, Ende September auf Korsika durch eine zunehmende Winterlandschaft bis zum Straßenende. Unsere All Terrain Reifen lassen dies zu. Statt Badehose ziehen wir heute Mütze und Handschuhe an und machen uns auf den winterlichen Weg zum Melosee auf 1700 m Höhe. Es stürmt und schneit dabei. Am Nachmittag sind wir wieder am Parkplatz, verabschieden uns mit einem Einkauf von Corte und fahren noch ein Stück in Richtung der Inselhauptstadt Ajacco. In der Nähe einer Bahnstation nächtigen wir. Es stürmt und regnet weiter.
Neuschnee
braune Kuh auf braunem Grund
schmale Straßeweiße Kuh auf weißem Grund
macht die Straße auch nicht breiter
Unser Rucksack trocknet neben den Schinken und Würste die zum Verkauf angeboten werden
Kaum haben wir am nächsten Morgen unseren Stellplatz verlassen, stehen zwei Tramperinnen am Straßenrand. Wir halten an, packen sie und ihre Rucksäcke ins Auto. Es sind Susi aus Deutschland, die auch als Lehrerin im Sabbathjahr unterwegs ist und Isabel aus Marseille. Sie sind den GR 20 von Norden kommend gewandert, haben ihre Tour wegen dem Wintereinbruch unterbrochen und wollen auch nach Ajacco. Unterwegs schauen wir uns noch gemeinsam bronzezeitliche Dolmen an.
Naturell Wetter und Corona gerecht
In der Hauptstadt verabschieden wir uns von ihnen, schauen uns die Geburtsstadt Napoleons an, trinken in einen internetfähigen Cafe und bearbeiten unseren Blog. Zwischendurch tauscht sich Andrea via whats app mit unseren morgendlichen Tramperinnen aus. Sie haben sich mit Hilfe von airbnb auf einem Segelboot eingemietet und laden uns zum Abendessen ein. Wir nehmen dankend an, holen aus unserem Camper einen Honiglikör und machen uns auf dem Weg zum Hafen. Die Schiffskombüse ist klein, aber alle Kochutensilien sind vorhanden und praktikabel angebracht. Wir essen gemeinsam und tauschen uns über unsere Erlebnisse aus. Für die Nacht finden wir in einem Vorort von Ajacco einen ruhigen Stellplatz. Am nächsten Vormittag finden wir schnell einen Batterieservice. Die Spannung unserer Bordstromversorgung war in den letzten Tagen rapide gesunken, so dass nicht einmal mehr die Standheizung funktionierte. Schnell wird alte gegen neue Batterrie getauscht und eingebaut. Das heutige Tagesziel ist ein offen gelassener Klettersteig in der Nähe eines Stausees im Prunella Tal. Laut korsichen Gesetz dürfen Ferratas nur von Firmen betrieben werden, bei denen man sich das nötige Equipment leiht oder einen Nutzerobolus entrichtet. Dafür werden die Eisenleitern gewartet und gepflegt. Von unserem Klettersteig hat sich jedoch die verantwortliche Firma zurück gezogen und überlässt in Eigenverantwortung eines jeden Kletterers Seil und Tritte. Während Andrea im Camper chillt, mache ich mich allein mit dem Kletterset auf den Weg. Zunächst geht es im Regen abwärts ins enge Flusstal um von diesen wieder über luftige Granitplatten und Hängebrücken immer höher den Berg hinauf zu klettern. Technisch und konditionell ist es nicht herausfordernd, mental kosten aber einige Wegabschnitte Überwindung. Am Nachmittag findet sich noch ein Pärchen aus Krakau ein, mit denen wir in unserem geheizten Bus Kaffee trinken. Wir planen die nächsten Tage und fahren noch am selben Abend wieder Richtung der stürmischen Westküste, wo wir nah am Strand einen Stellplatz für uns allein haben. Der Wetterbericht verspricht Besserung für die nächsten Tage. Tags darauf zeigt sich dies schon. Der Wind flaut ab, nach einigen Tagen im Camper frühstücken wir wieder im Freien. Unser Tagesziel heute ist die nahegelegene Halbinsel Capu di Muru. Sie besticht durch ihre phantasieanregenden Gesteinsbildungen, kleine Badebuchten und einem begehbaren Wachturm aus dem 16. Jh. Davon haben die Genuesen ca. 150 Stück rings um die Insel gebaut, um die Bevölkerung vor nahenden Piraten aus dem arabischen Raum zu warnen. Diese sahen in den Korsen eine willkommene Beute um sie anschließend in Afrika auf dem Sklavenmarkt gewinnbringend zu verkaufen. Ca. 50 mehr oder weniger verfallene solcher Türme stehen heute noch an der Küste Korsikas. Eine Möglichkeit der Wiederbelebung wäre sicher, diese als einfache Unterkuntsherbergen auszubauen um neben dem bekannten bergigen GR 20 einen Westküstentrail zu errichten mit den Genuesentürmen als Übernachtungsmöglichkeit. Aber auf uns hört ja keiner ….
Am Nachmittag füllen wir wieder Vorräte und Wasser auf und übernachten einsam auf einer Kuhweide. Dabei sehen wir wiederholt ein uns schon lange verfolgendes Auto, den großen Wagen.
Der erste begehbare Geunesenturm sogar mit intakter Feuerstelle
Heute nun ist der 30. September. Seit zwei Monaten sind wir unterwegs. Gefühlt ist es schon deutlich länger. Gefahren sind wir nicht viel, durchschnittlich ca. 50 km/Tag. Erlebt haben wir dafür um so mehr. Unser Ziel an diesem Tag ist Filitosa. In dem kleinen Ort im Nirgendwo fand ein Bauer vor 70 Jahren beim ackern eine seltsame Steinskulptur, ohne Arme, dafür einem markanten Gesicht. Weitere solcher Ungetüme kamen mit der Zeit zum Vorschein. Und aus dem kleinen Bäuerlein wurde ein Unternehmer, der nach wissenschaftlicher Expertise die bronzezeitlichen Menhire in seinem Anwesen lukrativ vermarktet. Bis heute.
Leider haben wir die Anlage am eigentlichen Ausgang betreten und auch wieder verlassen, so dass sein Gewinn an uns sehr bescheiden war. Dafür ließen wir unser Geld im Waschsalon im Hafen von Propriano um anschließend unsere Sachen von Wind und Sonne trocknen zu lassen.
1.10. 20
Südlich von Ajecco ist jedes Kap einzigartig, sehenswert und meist nur zu Fuß erreichbar. So auch die Halbinsel Campomoro. Auf der Fahrt dorthin entdecken wir in einem kleinen Ort mitten auf der Straße eine tote Kuh. Verwunderlich ist dies nicht. Schweine, Hunde, Schafe, Esel, Schweine laufen in der Regel frei herum. Niemanden scheint das zu stören, am allerwenigsten die Tiere selbst. Unsere Wanderung beginnt wieder bei einem Genuesenturm, der zu einem regelrechten Fort ausgebaut ist. Wir besichtigen dieses und gehen dann zunächst im Kap Inneren entlang, den Rückweg genießen wir an der Felsküste mit ihren bizzaren Formen und den kleinen Badebuchten, in denen sich gerade mal eine Handvoll Leute sich tummeln. Die Nachsaison ist deutlich zu spüren, auch immer weniger Deutsche Autos sehen wir. Unseren Schlafplatz wählen wir direkt am Strand, 50 Meter vom Wasser und einem kleinen Restaurant entfernt. Von dort beziehen wir Wlan und können so unsere weitere Tour planen. Corona diktiert unseren Zeitplan. Etwas früher als gedacht müssen wir Korsika verlassen, da in unserem nächsten Ziel Sardinien der Gouverneur der Insel plant, nur bei Vorlage von negativen Testergebnissen die Einreise zu gestatten. Diese Kosten wollen wir uns ersparen.
2.10.20
Von unserem Strand- und Standplatz aus fahren wir am Morgen noch ein Stück Sandpiste entlang bis zum Einstieg zu einer weiteren Küstenwanderung. Unser Trail endet an einer kleinen Sandbadebucht. Es ist bewölkt und schwülwarm. Am Nachmittag statten wir der Ostküste in Porto Veccio einen Besuch ab, bunkern in Sartene teuren Diesel, Lebensmittel und Wasser und übernachten an einem Tennisplatz.
3.10. 20
In Deutschland wird der 30. Tag der deutschen Einheit gefeiert. Ohne dieses Ereignis würden wir gar nicht hier sein. Dies wird uns mehrfach am Tag bewusst und wir sind dankbar dafür. Unser Camper zuckelt Richtung der touristischen Ostküste nach Porto Veccio. Viel ist auch dort nicht los. Wir parken direkt an einem Friedhof. Diese sind meist an exponierten Lagen anzutreffen. Manche direkt am Meer, manche mit Meerblick und sogar auf kommunalen Kreisverkehren sind sie verortet. Die Korsen begraben ihre Toten nicht in die Erde, es wäre vermutlich viel zu steinig. Stattdessen bauen sie überirdische Familiengruften und übertreffen sich dabei in Aussehen, Größe und Prunk. Einige davon sehen aus wie kleine Mausoleen und damit man die Orientierung nicht verliert gibt es Friedhofsstraßennamen. Es verleiht das Aussehen einer Lilliputanersiedlung.
Wir schlendern weiter durch die Straßen, die Stadtkirche wird gerade feierlich für eine Hochzeit geschmückt. Wir sind neugierig. Eine korsische Trauung wollen wir uns nicht entgehen lassen und warten geduldig auf das Brautpaar. Zeit scheint auch hier relativ denn 15 Minuten vor Beginn sehen wir die ersten Gäste. Schnell werden es immer mehr, rasch füllt sich die Kirche mit über 100 Gästen. Auch wir sind dabei. Von Abstandsregeln keine Spur, der Priester singt allein die Liturgie und die Lieder. Unterdessen nimmt die Unruhe zu, das Eheversprechen zwischen Antonio und Marie geht im Gemurmel der Gäste unter. Nach 30 Minuten ist alles vorbei und bevor der Kollektenbeutel uns erreicht ziehen wir es vor zu gehen. Wir haben genug gesehen. Am späten Nachmittag fahren wir an einen Strandstandplatz, nur 20 Meter vom Meer entfernt. Wieder beginnt es zu regnen, wir stehen trotzdem traumhaft.
Hochzeit in Porto Vecchio
4.10. 20
Als wir aufwachen und unsere Heckklappe öffnen, schiebt sich die Sonne gerade hinter den östlichen Bergen hervor. Das Meer liegt ruhig da, perfekt für einen Kajakausflug. In der Nähe von Bonifacio finden wir einen Verleihservice mit einem special offer Angebot und für 3 Stunden geht’s ab auf´s Meer. Wir fahren zunächst der Küste entlang in eine Grotte hinein an deren Ende die Meeresströmung Sand gespült hat. Weiter geht’s zu einer vorgelagerten Insel, die wir umrunden. An einem Sandstrand halten wir und baden.
Zurück auf dem Festland halten wir nach einem Stellplatz für die Nacht Ausschau. Auf einer Sandpiste Richtung Strand steht plötzlich ein Simson S 51 vor uns. Ich halte den Fahrer zunächst für einen Franzosen mit einem Hang zu ostdeutscher Mofa Nostalgie. Irrtum. Der Franzose spricht mich mit einem ostdeutschen Akzent an. Es ist Micha, der mit seiner Freundin Julia aus Thüringen in einem ausgebauten Sprinter mit ausklappbaren Dachzelt und dem S 51 auf der Anhängekupplung durch Korsika reisen. Im vereinten Deutschland bin ich noch nie S51 gefahren, das wird auf Korsika nach geholt. Ein Stellplatz neben ihnen am Strand ist noch frei, wir bleiben. Am späten Nachmittag wird der Seetag erweitert. Aus seinem großen Laderaum zaubert Micha ein Schlauchboot hervor, samt Motor. Wir bauen es auf und zu viert geht es zu einer Spritztour an der Küste entlang. Den Abend verbringen wir in ihrem großen Camper.
5.10. 20
Vor ein paar Tagen hat sich Tino´s Zahnkrone selbstständig gemacht. Es wird Zeit für eine Reparatur. Auch in Korsika scheinen aller guten Dinge drei zu sein. Beim dritten Anlauf finden wir in Bonifacio eine Zahnärztin die willig ist ihren Job einem guten Dienst zu widmen. Mehr als einmal fragt sie mich, ob ich Schmerzen, sehr starke Schmerzen habe. Je eindringlicher sie fragt, desto heftiger nicke ich, bekomme aber keine Träne zustande. Ihre Barmherzigkeit ist groß, sie lässt mich im Warteraum auf einem der drei Stühle Platz nehmen. Ich bin der einzige Patient. Dann werde ich gerufen. Wie in einem kleinen Zirkus, wo Jeder Alles macht, ist auch die Ärztin Empfangsdame, Assistentin und Chefchirugin alles in Einem. Während sie die Krone passgenau einsetzt, inspiziere ich mit den Augen den Raum. Auch dieser beherbergt in einem Behandlungsraum, Büro und Waschzimmer. Durch und durch effizient. Nach 30 Minuten lege ich 30 € auf den Tisch und mache mich davon. Wir schlendern durch das auf einem hohen Kalkfelsen gelegene Bonifacio. Wir sind nach 900 km Korsika am südlichen Ende der Insel angekommen, haben hauptsächlich die wunderschöne Westküste und einen Teil des Landesinneren bereist. In Sichtweite sehen wir schon Sardinien, unser nächstes Ziel. In Bonifacio erleben wir seit langem mal wieder Straßenmusik. Einige umliegende Kneipen haben sich zusammen getan um zwei Musiker zu bezahlen. Prompt sind ihre Restaurants mit Gästen gefüllt. Wir kaufen uns ein Fladenbrot, dazu Aufstriche und machen es uns in der Nähe der Musik bequem. Am Nachmittag wandern wir die Klippen ostwärts entlang und versuchen unsere leere Gasflasche füllen zu lassen. Ohne Erfolg. Wir kehren zu Micha und Jule an den Strand zurück bei Wein und Mondaufgang bis kurz vor Mitternacht.
Bonifacio
Diese Bögen dienten der Wasserversorgung
6.10.20
Am Morgen werden wir von drei Männern robust darauf hingewiesen, dass campen am Strand verboten ist. Wir versichern ihnen, dass wir nur geparkt haben. Auf diese Wortspielerei lassen sie sich nicht ein. Wir frühstücken weiter und räumen dann das Feld. Michas Hinterradantriebscamper hat sich im Sand festgefahren. Wir holen zum ersten Mal unsere Sandbleche und testen diese. Nach kurzen Anlauf klappt es. Die Räder greifen wieder. Wir verabschieden uns Richtung Bonifacio. Der westliche Teil der Kalkfelsen verdient eine Wanderung mit wunderschönen Blicken in Buchten und zur nahen Stadt. Zum Abschluss gönnen wir uns auf einem noch geöffneten Campingplatz eine Dusche auf Korsika, holen Abendbrot und verkrümeln uns etwas ins Landesinnere in der Hoffnung, dass der aufkommende Sturm dort milder ist und uns schlafen lässt.
7.10.20
Die Hoffnung hat sich nur zum Teil erfüllt. Der Wind ist noch heftiger geworden und dann kam die zu erwartende Nachricht, dass sämtliche Überfahrten auf Grund des Sturms gestrichen wurden. Wir buchen schnell um auf den nächsten Tag. Nun bleibt Zeit Wasser auf zu füllen, das Auto zu reinigen, Bonifacio einen letzten Besuch ab zu statten und sich mit dem Blog zu befassen. Das notwendige Internet finden wir dazu hinter einem Supermarkt.
Tino beim Blog schreiben
Blick vom Leuchtturm Fazzio Bucht
Comments (4)
Hallo ihr Beiden, Korsika heist ja nicht umsonst – Insel der Schönheit-. nach Euren Aufenthalt mit tollen Bildern, werden wir nun wohl zum dritten mal uns dorthin begeben. Nun zu Sardinien – ein Tipp von uns: der Küstenabschnitt Costa Paradiso mit der spagia di li Cossi (geschützte Badeucht mit feinen Sand) ist empfelenswert. Einsam und allein kann man da den Sonnenuntergang bestaunen. Auch hatten wir dort Begegnungen mit Delfinen. Kurz wo der Wanderweg zur Badebucht beginnt befindet sich ein schöner Stellplatz für Wohnmobile. Dort kann man auch ein Schlauchboot mit Motor mieten. besonders gut hat uns die Felsenküste Capo Testa gefallen. Euch weiterhin eine behütete Reise wünschen Euch Rainer und Martina
Hallo ihr Beiden,
Wir haben immer Mal wieder an euch gedacht, als wir in Korsika unterwegs waren und ihr im cilento. Zwischendurch hatten wir einen Kälteeinbruch, aber nun ist es hier auf Sardinien wieder sommerlich warm. Wir bereisen Sardinien im Uhrzeigersinn und heben uns eure Empfehlung als letztes auf.
Viele Grüße an das Geburtstagskind, Gottes Segen und bleib fröhlich,
Andrea und Tino
Hallo, Andrea und Tino, liebe Grüße aus der Heimat senden euch Siggi und Christine.
Es ist ja toll was ihr erlebt. Die Fotos sind traumhaft 👍😊.
Wir wünschen euch weiterhin viele tolle Erlebnisse. Bleibt gesund.
Liebe Grüße von Siggi und Christine
Hallo ihr Beiden,
Ja, es ist auch schön von spannend in vielerlei Hinsicht. Seit gestern sind wir in Sardinien. Mehr dazu in unserem nächsten Blog Eintrag. Wir hoffen dass unsere Mieter nett sind mit euch und die jugendlichen Partys sich in Grenzen halten. Liebe Grüße auch an Helmut und Sigrun.
Herzlichst
Andrea und Tino